Aus der Luisenstrasse biegen wir wieder in die Börsenstrasse ein und
          befinden uns nach kurzer Frist vor dem auf granitenem Sockel ruhenden
          Bronzedenkmal Wilhelms des Grossen von Baerwald, ein Geschenk des
          Kommerzienraths Wilhelm Pietsch an seine Vaterstadt. Es steht auf dem freien
          Platz vor der durch die Mitte der Alexanderstrasse sich hinziehenden Lindenallee
          und ist am 3. Oktober 1896 enthüllt, zugleich zur Erinnerung an den
          3.Oktober 1807, an welchem Tage Prinz Wilhelm hier in Memel zum ersten Mal
          in die Front eingetreten war. Die Haltung des Kaisers ist schlicht und doch
          majestätisch, das Antlitz bringt die in diesem unvergesslichen Herrscher
          sich paarende Hoheit und Milde vorzüglich zum Ausdruck. Von den 3 Reliefs,
          die an dem Granitsockel angebracht sind, zeigt das links vom Beschauer den
          Prinzen Wilhelm, wie er nach vollbrachtem Frontdienst den Königlichen
          Eltern die Meldung macht; das auf der rechten Seite stellt Königin Luise
          mit den beiden ältesten Prinzen dar. Die hohe Mutter ist im Begriff
          dem vor ihr knieenden Prinzen Wilhelm einen Kornblumenkranz aufs Haupt zu
          setzen. Das auf der Rückseite des Sockels befindliche Relief schildert
          die erste Begegnung König Friedrich Wilhelms III. mit dem Zaren Alexander
          I., die am 10. Juni 1802 bei Memel stattfand.
         
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