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Im Erdgeschoß waren die Geschäftsräume des Eichamts. Der Faßeichraum (5) hatte eine direkte Verbindung zum Faßlagerschuppen hinter dem Haus. So konnten die Fässer von dort direkt in den Eichraum gerollt werden. Auf dem unten stehenden Plan erkennt man im Eichraum, gleich bei der Tür zum Lagerschuppen die Bodenentwässerung, über die die Fässer nach dem Eichen direkt entleert werden konnten.
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Im Obergeschoß des Hauses war die Dienstwohnung des Eichmeisters. Sie bestand aus vier Zimmern, Küche und Bad. Im Dachgeschoß befand sich ein fünftes Zimmer. Auf dem Grundstück, auf dem das Eichamtsgebäude im Jahr 1912 errichtet worden war, stand zuvor das Müller'sche Witwen-Stift. Darüber berichtet Johannes Sembritzki in seinem 1902 erschienenen Buch wie folgt: Das genannte Wittwenstift war, hauptsachlich auf Betreiben des Ballastinspectors, späteren Stadtraths Müller (weshalb es auch »das Müller'sche« hiess) auf der Amts-Vitte in der nach ihm so benannten Wittwenstifts-Gasse erbaut worden, um 32 durch den Brand verarmten und hiilflos gewordenen Wittwen nebst ihren Kindern freie Unterkunft zu gewähren. es wurde im October 1855 beziehbar und enthielt 32 kleine Wohnungen, 32 Stallräume, 4 Waschküchen, eine Todten-kammer, einen Bleichplatz; zur Zeit der Rechnungslegung, also März 1856, lebten darin 136 Personen. Einschliesslich des Grundankaufs hatte es ca. 2174 Thlr. mehr gekostet, als die Position 6 der obigen Rechnung besagt (Anm.: Es war hierfür laut Rechenschaftsbericht des Unterstützungs-Comités ein Spendenanteil in Höhe von 11349 Thlr. 15 Sgr. veranschlagt); diese Schuld sollte aus den Darlehnsrückzahlungen allmählich getilgt werden, auch wurden bis zur völligen Schuldentilgung vorläufig, allerdings sehr niedrige Miethen erhoben.
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Karte Stand 1856/57
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