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1757, zu Beginn des siebenjährigen Krieges standen vor dem Brückenthor, d.h. auf dem ganzen Gebiet nördlich der Dange, 119 Häuser, von denen damals nur 14 stehen blieben. Dies geschah allerdings nicht durch Feindeinwirkung. Es war der Kommandant von Rummel der Festung Memel, der, wie es heißt, "alle Häuser vor der Stadt niederbrennen ließ, damit die Feinde sich daselbst nicht einnisten könnten".
Der Großkaufmann Heinrich Roerdansz (1724 - 1774) besaß hier nahe der Dangemündung bereits einen bedeutenden Komplex und am Haff einen großen Holzplatz.

Kartenausschnitt zur Belagerung Memels 1757

Wie man der Karte für die Zeit der Belagerung Memels durch die Russen entnehmen kann, lag auf diesem Roerdanszschen Komplex offenbar noch ein Gebäude, und zwar dort wo später das Hauptzollamt war. Man kann annehmen, daß dies ein Ziegelbau war und deshalb eins der 14 Häuser gewesen ist, welches beim vorsorglichen Niederbrennen zu Kriegsbeginn erhalten geblieben war.

Roerdansz' Sohn Heinrich (1750 - 1808) verkaufte das Anwesen im Jahr 1788 an William Moir, welcher auf dem Gelände bereits 1774, 1775 und 1778 Mühlen konzessioniert bekommen hatte. (Sembritzki, Stadt Memel, S. 265.)


Als dann im Jahr 1796 das Handels-Unternehmen Moir & Co. gegründet wurde, kam das Anwesen mit zugehörigem Grund in den Besitz dieses Unternehmens.

William Moir und dessen Bruder James renovierten 1821 das bisher einstöckige Gebäude, erweiterten es zu einem zweistöckigen Wohnhaus und ergänzten es mit einem Dreiecksgiebel zur Flußseite hin, so wie es dann für rund 100 Jahre praktisch unverändert erhalten blieb.

Bild zur Verfügung gestellt von memelcity.lt

1845, nach dem Tod von James Moir ging alles in den Besitz seiner Tochter Marry Ann und deren Ehemann Carl Friedrich Gubba über, die nun das Familienunternehmen Moir & Co. führten.
1854, bei dem großen Brand blieben die Gebäude von Moir & Co. verschont. Und schließlich erwarb der Preussische Staat das Moirsche Anwesen im Jahr 1855 für 100.000 Taler. Damit begann die Geschichte des Hauptzollamts an dieser Stelle.


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