Das Offizierskasino in der Polangen-Straße 33.
Dem Memeler Adreßbuch (1866) ist zu entnehmen, daß sich zu jener Zeit in der Polangen-Straße 33 eine Baustelle befand und der Eigentümer des Grundstücks der Königliche Kreisbaumeister C.J.L. Meyer war.
Sembritzki schreibt in seinem Buch von 1902 "Memel im neunzehnten Jahrhundert":
Im Jahre 1872 kaufte der Militärfiscus die Grundstücke Polangenstrasse 33-34 und Louisenstrass 5 zu Zwecken der Fortification (Wohnungen, Bureaus); jetzt befindet sich in ersterem Gebäude das Offizier-Casino (eröffnet 1. December 1886 Libauer* Strasse 33).
* Mit "Libauer Strasse" hatte sich bei Sembritzki offensichtlich ein Fehler eingeschlichen, der auch später übernommen wurde (s.u.).
Im Memeler Dampfboot vom 20.1.1963 liest man:
Die Offiziere hatten bis zum 1. Oktober** 1886 kein eigenes Kasino, sondern speisten an gesonderten Tafeln im "Viktoria-Hotel", wie stets anerkannt wurde, billig und gut. An dem vorgenannten Tage wurde das Haus Libauer* Straße 33 als gemeinschaftliche Speiseanstalt von den Offizieren des Füsilier-Bataillons des Regiments, der 7. Kompagnie Pommerschen Fußartillerie-Regiments Nr. 1 und der Fortifikation bezogen.
** "1. November" oder "1. December", wie Sembritzki schrieb??
Walter Jaetzel schreibt über seine Erinnerungen zur Polangen-Straße im Memeler Dampfboot vom 5. November 1965:
An der Ecke Töpferstraße finden wir das frühere Offizierskasino, später war dann ein Barbetrieb darin, der vom Konservarorium abgelöst wurde, und zuletzt entstand ein Neubau, der von der Partei und der Gestapo benutzt wurde.
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