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Adreßbuchsammlung  1858 - 1942

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Inhalt
Seite
Geschichtliches
1.
Allgemeines
7.
I. Bahnhöfe, Spediteure, Touristenbüro
12.
I. Post, Telegraph, Fernsprecher
12.
III. Dienstmänner
12.
IV. Elektrische Strassenbahn
12.
V. Dampfschiffsverkehr
13.
VI. Droschken
17.
VII. Krankenhäuser, Apotheken und Badeanstalten
18.
VIII. Hygienische Einrichtungen
19.
IX. Sport
19.
X. Bankinstitute
20.
XI. Konsular-Beamte fremder Staaten
20.
XII. Hotels und Gasthöfe
21.
XIII. Restaurants, Gartenlokale, Weinstuben, Konditoreien
21.
XIV. Ressourcen und Logen
22.
XV. Schulen, Kunst und Wissenschaft
23.
XVI. Kirchen
25.
XVII. Sehenswürdigkeiten
28.
XVIII. Spaziergänge und Ausflüge:
a) Nach dem Leuchtturm
42.
b) Nach Försterei
46.
c) Nach Königswäldchen und Tauerlauken
49.
d) Nach dem Sandkruge
54.
e) Längs der Kurischen Nehrung von Memel bis Cranz
mit geologischen Betrachtunge
60.
XIX. Zur Geologie des Bernsteins
73.
XX. Die Bevölkerung
75.
XXI. Ins Nachbarreich
79.




© 2007 - Peter Bork

Spaziergänge und Ausflüge.

4. Nach dem Sandkruge auf der Kurischen Nehrung.



Kurhaus.


Was wäre Memel im Sommer ohne Sandkrug? Was wäre aber auch Sandkrug ohne Memel? Diese Fragen deuten zur Genüge die innigen, ja die innigsten Wechselbeziehungen zwischen beiden in den letzten Jahren an. Eins ohne das andere heute undenkbar! Die allzeit frische See mit kräftiger Brandung, ein geradezu idealer Badestrand mit feinstem Sandboden, am Fuss der Düne grobkörniger Grand zum Lagern und Buddeln, kurzer, völlig ebener Badeweg im Schatten von Kiefern bis zur Vordüne, ozongeschwängerte Luft infolge des dichten, jugendfrischen Nadelbestandes, das Fehlen jeder Mückenplage - die Lage zwischen Haff und See sind selten vereinigte Faktoren, welche hier die Natur allein jedem Genesung- und Erholungsuchenden in reicher Fülle bietet. In richtiger Erkenntnis dieser Vorzüge haben lokalpatriotisch gesinnte Bürger sie der gesamten Bürgerschaft und dem Fremdenverkehr zugänglich zu machen gesucht. Fährdampfer mit viertelstündlichem Verkehr (an Sonntagnachmittagen noch öfter) vermitteln die Ueberfahrt von der Wartehalle aus neben der Karlsbrücke, sogar für Autos.




Anlegestelle.





Strand am Sandkruge.


Ein Gartenrestaurant mit Musikpavillon und Veranden an der HafFseite kann bei Volksfesten und an Sonntagen Tausenden Platz gewähren. Davon abgesondert auf sanfter Anhöhe und dem Haff zugewendet, von Kiefernwald geschützt, erhebt sich das Kurhotel mit 42 Zimmern, eingerichtet mit vornehmer Behaglichkeit und jeglichem Komfort (elektr. Licht, Wasserleitung, warme Bäder). Der alte, historische Sandkrug, nach welchem der Badeort seinen dem Fremden vielleicht ominösen Namen trägt, steht noch wohlerhalten auf einem weithin sichtbaren Berge und wird ebenfalls an Badegäste vermietet. Auf der Düne am Meeresstrande wird eine Strandhalle mit Restaurationsbetrieb errichtet, die zum Verweilen am Abende einladet, wenn bei Sonnenuntergang das Meer in märchenhafte Tinten getaucht ist oder bei Gewitterstürmen die Brandung sich donnernd bricht. Gepflegte, trockene Waldwege mit Ruhebänken gestatten nahe und ausgedehnte, gesellige und verschwiegen einsame Spaziergänge nach allen Richtungen hin.




Regatta.


Eine Reihe schmucker Villen schliesst sich nördlich und südlich an das Kurhaus an. So haben Natur und Menschenhand einander unterstützt zum Wohle der alten Seestadt und ihrer Gäste. Wenn dann an Konzertabenden und Sonntagen die Menschenmenge im Kurgarten brandet oder die Waldpfade von lustwandelnden Gruppen wimmeln, der Strand bis zur 10. Abendstunde schwarz besät ist und das Haff, mit der sich darin spiegelnden Stadt und ihrer Lichter, von den weissen Segeln der Jachten und Jollen belebt ist, besonders gelegentlich des Wettsegeins der »Ostdeutschen Woche« - oder gar Kreuzer in Kiellinie vor Anker liegen,




Kriegsschiffe im Memeler Tief.


die ihre blauen Jungen in sausenden Pinassen und Barkassen mit schrillem Sirenensignal an Land senden oder abends ihre Scheinwerfer spielen lassen - dann hat Memel - Sandkrug bei seiner sonst wohltuenden Ruhe auch Stunden, in denen das Leben wie in grossen Seebädern rascher und wärmer pulsiert, und um welche manche Ostseebäder es beneiden dürften.







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